Dass sich ausgerechnet das diesjährige Finale des ESC überkreuzt mit dem zweiten Aufführungsdatum, konnte Gesamtleiter Mario Thürig nicht vorhersehen. «Ich sehe unsere Aufführung keinesfalls als Konkurrenzveranstaltung zum ESC in Basel», lässt Thürig durchblicken. Insofern darf der Slogan auf dem Konzertflyer, «Wir machen dem ESC Konkurrenz», durchaus als augenzwinkernde Ironie verstanden werden.
Die Schweiz und den ESC verknüpft eine jahrzehntelange, gegenseitige Bindung. «Wir starteten ja beim ersten ESC 1956 in Lugano bereits als Gewinner mit der legendären, gern als Diva auftretenden Lys Assia,» so Thürig. Assia triumphierte damals mit dem Stück «Refrain d’Amour», wobei – kleiner Funfact – die Sängerin bei der erneuten Aufführung des Songs am Ende des ersten Contests von ihren Gefühlen überrollt wurde. Wegen des daraus resultierenden Blackouts bat sie erfolgreich darum, den Schlager nochmals vortragen zu dürfen.
Viele Gewinnersongs im gemeinsamen Gedächtnis
«Der ESC brachte immer wieder tolle Musik hervor, die bei vielen nachklingen», gibt sich Thürig überzeugt. «Dazu gehören auch Schweizer Hits wie ‘The Code’ oder ‘Ne partez pas sans moi’».
Beide Stücke sind auf dem insgesamt 13 Eurovisions-Lieder umfassenden Programm enthalten. Zu diesem bunten Mix steuert der Kantichor unter dem Dirigat Thürigs zehn und der Kammerchor unter der Leitung Gerhard Unternährers als A-cappella-Formation drei Stücke bei. Eine Begleitband, bestehend aus Piano, Schlagzeug, Gitarre, Bass und punktuell eingesetzten Violinen- und Celloklängen, wird den Gesang untermalen.
Zeitlich am weitesten zurück geht der Kantichor dabei mit dem Knüller «Waterloo» der schwedischen Band «Abba». Der im englischen Brighton 1974 zum Sieger gekürte Song avancierte zum ersten Kassenschlager der Formation, verkaufte er sich doch über 5 Millionen Mal. Und in elf Ländern eroberte er die Charts als Nummer-eins-Hit.
Publikum kann mitbestimmen
«Auch bei uns gibt es zum Schluss ein kleines Voting», schmunzelt Thürig; die Atmosphäre des grossen Vorbilds färbt auf das ESC-Konzert an der Kanti ab. «Natürlich war die Musik des ESC für die Schülerinnen und Schüler weiter weg als die Stücke des letztjährigen Programms ‘Back to the 80‘s’. Aber weil viele einen hymnenartigen Touch haben, liessen sie sich bei den Proben bestens auf sie ein.»