Ob als Junior, technischer Leiter oder Trainer der 2. Mannschaft – Lukas Kamber prägt den FC Sempach seit vielen Jahren in verschiedensten Rollen. Ab Juli übernimmt der Sempacher nun eine neue Aufgabe: Er wird Cheftrainer der 1. Mannschaft (2. Liga regional). «Dieses Team ist qualitativ sehr gut, ehrgeizig und ambitioniert», so der 27-Jährige. Kamber folgt auf Elvis Velic, der die Mannschaft seit 2018 erfolgreich geführt hat. Auch der neue Sportchef Raphael Helfenstein zeigt sich überzeugt vom neuen Coach: «Er kennt den Verein aus dem Effeff, ist ein Fussballfachmann und besitzt eine hohe Sozialkompetenz», heisst es in der Mitteilung von vergangenem Sonntag.
Austausch auf Augenhöhe
Mit 27 Jahren gehört Lukas Kamber zu den jüngeren Trainern im regionalen Fussball. Das bringt gewisse Herausforderungen mit sich, weiss der Sempacher. Aber: «Am Ende zählt die Leistung, die man auf dem Platz zeigt.» Auch wenn Vorurteile herrschen, sieht Kamber sein Alter nicht als Schwäche, sondern als Chance: «Ich behaupte nicht von mir, dass ich immer alles besser weiss. Ich beziehe Meinungen von anderen ein und nutze ihre Ansicht auf das Spiel. Auch gebe ich mein Wissen weiter, orchestriere das Team und lasse die Erfahrungen der einzelnen Spieler einfliessen.» Ein Austausch auf Augenhöhe – das ist dem Sempacher wichtig.
Viele Gegentore kassiert
Aktuell steckt Lukas Kamber als Trainer der 2. Mannschaft noch mitten im Aufstiegskampf. Mit 29 Punkten liegt das Team derzeit hinter dem FC Horw auf Platz zwei der Tabelle. Letzten Sonntag feierte man gegen Buttisholz einen klaren 5:0-Sieg. «Mein Fokus liegt momentan auf der 2. Mannschaft. Ich will die Saison mit Aufstiegsspielen beenden. Ob wir das schaffen, wird sich zeigen.»
Während das «Zwei» eine erfolgreiche Saison spielt, kämpft die 1. Mannschaft mit durchzogenen Resultaten. «Faktisch fällt auf, dass die Mannschaft viele Gegentore erhalten hat», analysiert Kamber. So habe er bereits erste Ideen, was er mit seinen zukünftigen Spielern angehen möchte: die Defensive stabilisieren, weniger Tore zulassen und die Kameradschaft stärken. Denn eine gute Beziehung zueinander pflegen sei der Schlüssel zum Erfolg. «Diese Mannschaft hat sehr viel Potenzial. Auf allen Positionen sind sehr gute Spieler vertreten – junge Spieler, die bereits Verantwortung übernehmen. All diese Stärken waren bereits diese Saison da, konnten aber nicht immer abgerufen werden.»
Allgemein habe aus seiner Sicht etwas die Disziplin auf und neben dem Platz gefehlt. «Es war eine gewisse Müdigkeit erkennbar in diesem Bereich.» Dies habe sich in der Folge auch etwas in der Konstanz gezeigt – «dass man mit Feuer auf dem Platz steht», präzisiert der Sempacher. Er will eine Mannschaft formen, die am selben Strang zieht, guten Teamgeist lebt und fürs Spiel brennt. «Die Qualität ist nämlich da, man muss sie nur herauskitzeln.»
«Verein lebt von seinen Mitgliedern»
Als künftiger Cheftrainer will Lukas Kamber nicht nur sportliche Akzente setzen, sondern auch die vorgelebten Werte des FC Sempach vertreten. Demnach hat die Förderungen junger, einheimischer Talente hohe Priorität. Dass er sich mit Leib und Seele für die positive Entwicklung des FC Sempach einsetzt, liege allem voran an den Menschen, die den Club mit viel Herzblut und Engagement prägen. «Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern. Davon, gemeinsam Ideen zu entwickeln und neue Wege zu gehen. Die Momente, Feste, Erfolge und Niederlagen, die man miteinander erlebt, geben einem viel zurück.»