Während zwei Tagen war die Tuchlaube im Sempacher Rathaus erfüllt von musikalischen Klängen, als das Musikfestival der «Leisen Töne» stattfand. Am Freitagabend überzeugte die Band Magic Monday mit ihrer Musik und am anschliessenden Samstagvormittag verzauberte die Theatergruppe Fabulaturas die Bühne in eine Fantasiewelt.
Die Krönung des Musikfestivals bildete das Konzert der Band scéalta am Samstagabend. Während zwei – ganz und gar dahinfliegenden – Stunden erzeugten die fünf Musiker durch ihre Instrumente in der Tuchlaube eine einzigartige Stimmung. Der Leadsänger David Gilsenan wuchs in Irland auf und versorgte das Publikum mit Erzählungen aus seinem Leben auf der grünen Insel. Eine Umgebung, die den meisten Anwesenden bereits vertraut war, wie sich auf die Frage von Gilsenan, wer bereits in Irland war – und daraufhin einige Hände in die Höhe schnellten - zeigte.
Reise durch Länder
Während «Jim Smith’s Woods» tauchte man als Zuhörerin regelrecht ein in das Bild eines Waldes, gemalt durch die Musik der Band. «Scéalta» nahm das Publikum mit auf eine Reise durch die Natur Irlands, machte Halt in einem Pub, besuchte ein Gefängnis und verband die irische Musik mit der finnischen oder baute Songs aus Schottland und Amerika ein.
Vor allem überzeugte «scéalta» mit ihrer Freude für die irische Volksmusik und die Liebe zum Detail. So zeigte die Band etwa ihr Können während des Songs «Broom of the cowdenknowes», das Leadsänger David Gilsenan mit einem «määäääh» abschloss. So wie die Band einige Songs mit ihrer humorvollen Art anreicherte, spielte sie auch Songs wie «The Banks of the Moy». Dieses handelt von Michael Davitt, einem irischen Politiker und Aktivisten im 18. Jahrhundert, dem auch ein Aufenthalt im Gefängnis in Portland nicht den Wind aus den Segeln nahm, um für seine Sache zu kämpfen.
Mit Leichtigkeit führte die Band «scéalta» das anwesende Publikum durch den Konzertabend, der zu schnell vorüberging. So applaudierten die Anwesenden gleich zwei Mal für eine weitere Zugabe, um das Musikfestival der «Leisen Töne» durch die Band scéalta stimmungsvoll ausklingen zu lassen.
Eine Art von Bereicherung
Der Veranstalter der «Leisen Töne» zeigt sich zufrieden mit dem erfolgreich veranstalteten Musikfestival: «In der heutigen, anspruchsvollen Zeit suchen viele von uns einen gewissen Halt. Für die einen ist das Sport, für andere Kultur und Musik. Mit den drei Konzerten des Festivals wollten wir das Publikum emotional berühren – und vielleicht auch ein wenig Halt geben», so Stefan Joss.
Bereits seit acht Jahren findet dieses musikalische Fest im Sempacher Städtli statt und die Band scéalta war bereit im ersten Jahr mit von der Partie. Nun stand sie wieder auf der Bühne und wird laut Joss nicht das letzte Mal in der Tuchlaube aufgetreten sein. Auch nächstes Jahr soll wieder ein Mix an Musikstilen präsentiert werden. Bis es aber so weit ist, finden dieses Jahr noch zwei weitere Konzerte von «Leise Töne» statt. Diese versprechen laut Stefan Joss ebenfalls musikalische Vielfältigkeit an den Tag zu legen.