Ein Dauerbrenner, der die Meinungen spaltet. Ob es eine neue Erschliessungsstrasse zur Allmend geben soll, ist seit Jahrzehnten Kontroverse in Sempach. Ob die Gotthardstrasse nun zu gefährlich oder ob der Verkehr gar nicht so stark wie von den Anwohnern angenommen ist, darüber lässt sich diskutieren. Das Verkehrsgutachten vom September liefert die Zahlen.
Aber auch über dieses Gutachten scheiden sich die Geister. Das musste ich in Gesprächen mit dem Stadtrat und dem Initiativkomitee selber feststellen. Das Gutachten wurde während nur einer Woche Ende Juni durchgeführt. Zu dieser Zeit führte die Lichtsignalanlage an der Luzernerstrasse zu grossen Rückstaus am Feierabend, sodass eventuell viele die Gotthardstrasse als Umfahrung genutzt haben. Nun wird der grosse Mehrverkehr über die Allmend mit diesem Argument erklärt. Es stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt für dieses Gutachten nicht anders hätte gewählt werden können, denn so lassen sich die steigenden Verkehrszahlen bequem erklären.
Im heutigen Zeitungsbericht wird auch die Darstellung der Lastwagenzahlen angesprochen, welche das Initiativkomitee kritisiert. Solche Werte müssen transparent aufgelistet werden. Bei Vergleichen mit früheren Studien ist es entscheidend, sowohl die relativen als auch die absoluten Zahlen darzulegen. Denn beide Angaben sind für die Meinungsbildung der Bevölkerung wichtig.
So oder so, es zeigt sich wieder einmal mehr, dass man jede Statistik so interpretieren kann, wie es für die eigene Seite wünschenswert ist. Umso wichtiger für die Sempacher Stimmbevölkerung, sich umfassend zu informieren und Ende November abzustimmen. Es ist schliesslich ein Privileg der Schweizer Demokratie, dass die Bevölkerung mitreden darf.
