«Jedes Ding muss Zeit zum Reifen haben», so würde Sozialvorsteher Hanspeter Achermann in seiner Rede später William Shakespeare zitieren. Und so war denn an diesem 4. Mai 2019 der grosse Moment gekommen, die beiden Häuser mit den 15 2.5- und 3.5-Zimmer-Wohnungen zu eröffnen, zu segnen und der Bevölkerung zu präsentieren. Ein grosser Moment für alle Beteiligten.
Ein Ort der Begegnung
Wird man gewissen Firmennamen, Projektnamen oder Gebietsnamen irgendwann überdrüssig, kann das bei Stella Maris kaum der Fall sein. Stern des Meeres, rettender Stern – fein und feierlich klingt der Name, den man immer wieder gerne ausspricht. Den Seefahrern soll er den Weg weisen. Und so bilden die beiden Neubauten am Sempachersee auch feste Fix- und Ankerpunkte im Sempacher Ortsbild. Hier entsteht definitiv ein Ort der Begegnung.
Urs Lütolf, der Leiter der Baukommission Stella Maris, führte gekonnt und redegewandt durchs Programm und durfte als Erstes die Kernfigur Max Krummenacher ankünden. Für den Präsidenten der Wohnbaugenossenschaft war es der Zeitpunkt, sich bei allen Beteiligten zu bedanken. Besonders hervorzuheben ist sein Dank an die zahlreichen Handwerker, die für den neu aufgegangenen Stern am See vollen Einsatz gegeben haben. Aber auch den Architekten Kurt Gabriel erwähnte er mit vielen lobenden Worten: «Er hat es verstanden, die Neubauten architektonisch ansprechend zu gestalten und optimal zu platzieren.» Von den edlen Materialien, die eine warme und liebliche Ausstrahlung präsentieren, konnten sich die Anwesenden selber überzeugen.
Friedliches Miteinander
«Eines Tages gehören wir alle dazu. Wenn wir über das Alter reden, dann auch über uns», so erwähnte es der Sempacher Sozialvorsteher Hanspeter Achermann treffend. Unter den vielen Interessierten befanden sich auch künftige Bewohnerinnen und Bewohner. Dem einen oder der anderen mag der Abschied vom Vertrauten noch schwer fallen. Mit dem Bezug der neuen, lichtdurchfluteten Wohnung an der Eicherstrasse geht aber sicher auch ein Traum in Erfüllung. Das Gefühl von Heimat kann zurückkommen. Dass auch die Wohnbaugenossenschaft einen Traum hatte und diesen zur Vision und später in ein Projekt und gar in die Realität verwandelte, war sichtbar. Nachdem Achermann weitere Dankesworte aussprach, wandte er sich den zwei Drahtziehern Max Krummenacher und Urs Lütolf zu. Ihnen beiden übergab er ein sinnbildliches Präsent, wobei vor allem die goldene Kelle, die Lütolf danach stolz in der Hand halten durfte, für lachende Gesichter sorgte.
Brot und Salz – wer kennt den Brauch nicht beim Bezug einer neuen Wohnung? Die beiden künftigen Bewohner Agnes von Matt und Alois Müller erhielten vertretend für die ganze Bewohnerschaft diese beiden Gaben. Mit dieser nachhaltigen Geste wünschte der Sozialvorsteher den Bewohnern ein friedliches, fröhliches Miteinander.
Tolles Endresultat
Nun war es an der Zeit, den Worten des Architekten Kurt Gabriel zu lauschen. Er, der bereits einige Male als umsichtiger, kompetenter Projektpartner genannt wurde, erzählte von einem Buch, das während vieler Jahre geschrieben wurde und schliesslich eine gute Geschichte mit tollem Endresultat lieferte. Bis sich das Endresultat wie an diesem besagten 4. Mai zeigen konnte, waren eine Menge Hürden zu nehmen. Nebst der Bewältigung technischer und rechtlicher Herausforderungen war es ihm und der Bauherrschaft aber vor allem wichtig, mit den Anwohnern und künftigen Nachbarn in gutem Einvernehmen vorwärtszugehen. «Dies ist uns gut gelungen und wir konnten auch die restlichen, an uns gestellten Aufgaben erfüllen. Nicht zuletzt die Schlüsselübergabe, die pünktlich am 30. April erfolgen konnte.» Nun sei es an den Mietern, ein Lebens- und Wohngefühl zu entwickeln. Mit den beide Blasenbäumen, die in der Verweilzone vor der Eicherstrasse 13 Schutz vor der Sonne bieten, haben die B2G-Architekten wahrlich ein nachhaltiges Geschenk gemacht.
Segnung mit Rauch und Wasser
Der Himmel verdüsterte sich zwar langsam aber sicher und Wind zog auf, doch die Wassertropfen, welche die Besucher zu spüren bekamen, entstammten der Weihwassersegnung durch die katholische Pfarreileiterin Andrea Koster Stadler. Ihre Segnung mit Weihrauch und Weihwasser folgte den Worten des reformierten Sempacher Pfarrers Hans Weber, der den Bewohnern einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt wünschte. Diese ökumenischen Worte machten den Abschluss der festlichen Veranstaltung. Die Anwesenden wurden nun aufgefordert, selber einen Augenschein der neuen Wohnungen zu nehmen. Die meisten starteten ihren Rundgang im neuen Kolping-Raum, der in Zukunft zum Verweilen einlädt.Und da war er wieder: der Stella Maris, ein Stern mit Weitblick über den See und die Region, der in den hellen Wohnungen aufgegangen ist.