Eigentlich wollte die 64-jährige Eicherin Romy Warth im Bauernschopf des Wirtshauses zur Schlacht in Sempach nur im Publikum sitzen, während Sendungen für den Samschtig Jass auf SRF 1 aufgezeichnet werden. Doch am Eingang wurde sie darauf angesprochen, ob sie sich nicht doch auch vorstellen könnte, mitzujassen. Am Samschtig Jass ist es nämlich möglich, als Zaungast im Publikum zu sitzen und dann – mit etwas Glück – von Moderator Reto Scherer an den Jasstisch geholt zu werden. Romy Warth meldete sich als mögliche Jasskandidatin und tatsächlich kam Reto Scherer in der Sendung dann auf sie zu. «Wen finden Sie sympathischer, Röby Koller oder Reto Scherer?», fragte der wortgewandte Ostschweizer unter anderem. Romy Warth sprach sich diplomatisch für beide aus, um sich auf Nachhaken Scherers dann doch für den Jüngeren zu entscheiden – und schon sass sie am Jasstisch.
Starke Differenzjasserin
Da war ihr ziemlich viel Glück beschieden an diesem Tag und die Eicherin wusste dies kompromisslos auszunutzen. Lediglich zwölf Punkte lag sie im Differenzler in insgesamt drei Jassdurchgängen daneben. Dieses aussergewöhnlich starke Resultat bedeutete am Ende den Sieg. Deshalb wird Romy Warth in der Sendung vom 22. Dezember an einer Premiere mit dabei sein. Sie gehört zu den vier besten Jassern 2018, unter welchen erstmals in der Geschichte des Samschtig Jass der Jasskönig des Jahres gekürt wird.
Konzentriert bei der Sache
«Ja, es war schon ein Glücksfall, dass Reto Scherer mich ausgewählt hat», erzählt Romy Warth. Das Mitmachen beim Samschtig Jass sei ein «riesig schönes Erlebnis» gewesen. Sie lobt auch die Leute von SRF, die alle ausnahmslos nett und sehr hilfsbereit gewesen seien, sodass sie sich immer wohlgefühlt habe. «Ich war aber schon recht nervös», bekennt sie. Angemerkt hat man ihr aber nichts.«Ich hatte auch gar keine Zeit, mir viele Gedanken zu machen. Ich musste schauen, dass ich immer konzentriert bei der Sache bin», blickt die erfolgreiche Jasserin zurück.
Spass steht im Vordergrund
So oft legt sie die Karten aber gar nicht mal auf den Tisch. «In den Ferien jasse ich oft, sonst jedoch nur selten», erzählt Romy Warth weiter. Dass sie das Spiel beherrscht und gerade auch beim Differenzler anhand ihrer Karten sehr gut erahnen kann, wie viele Punkte damit zu holen sein werden, hat sie eindrücklich unter Beweis gestellt. Das Jassen sei für sie ein Spiel, der Spass stehe im Vordergrund. «Ich bin nicht verbissen und will auch nicht um jeden Preis gewinnen.» Und Jassen hat noch einen angenehmen Nebeneffekt: «Es ist gut fürs Hirn», ist Romy Warth überzeugt. Wie sich die Eicherin das nächste Mal schlägt, ist am Samstag , 22. Dezember, ab 18.45 Uhr auf SRF 1 zu sehen – wiederum aufgezeichnet im Wirtshaus zur Schlacht in Sempach.
Sempach
Sie packte das Glück beim Schopf
Geri Wyss
12. Dezember 2018
Die Eicherin Romy Warth hat am Samschtig Jass vom 1. Dezember auf SRF allen den Meister gezeigt. Nun sitzt sie in der Sendung am 22. Dezember mit den besten Jassern des Jahres erneut am Tisch.