Der Stadtrat zeigt sich in einer Medienmitteilung sehr erfreut über den Jahresabschluss 2020. Mit dem Gewinn von 2,5 Millionen Franken konnte einerseits bereits ein wesentlicher Teil der angestrebten Eigenkapitalverbesserung von fünf Millionen Franken umgesetzt werden. Andererseits zeige der Abschluss, dass die auf das Steuerjahr 2021 realisierte Steuersenkung um eine Zwanzigstel-Einheit auf 1.85 Einheiten vertretbar sei. Verglichen mit dem Budget 2020 ist die Rechnung somit um rund drei Millionen Franken besser ausgefallen.
Steuererträge weiter erhöht
Für das Jahr 2020 liegen sowohl die ordentlichen Steuererträge (plus 900’000 Franken), die Steuernachträge (plus 1,19 Millionen Franken) als auch die Sondersteuern (plus 440’000 Franken) über der Budgetvorgabe. Die Stadt Sempach geht im aktuellen Finanzplan davon aus, dass die in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommene ordentliche Steuerkraft trotz Covid-19 nachhaltig ist. Die Steuernachträge im Rechnungsjahr 2020 sind mit über 2,44 Millionen Franken ausserordentlich hoch. Durch diese Steigerung der Steuerkraft etabliere sich Sempach zunehmend als Nettozahlerin im kantonalen Finanzausgleich, hält der Stadtrat fest.
Betriebsaufwand auf Budgetkurs
Für das Rechnungsjahr 2020 weist die Stadt Sempach einen Aufwand von total 35,57 Millionen Franken aus. Dabei heben sich die Mehr- und Minderkosten infolge Covid-19 auf. Die verzeichneten Minderausgaben durch ausgefallene Veranstaltungen wurden durch pandemiebedingte Mehrausgaben beziehungsweise Mindereinnahmen aufgefangen. Finanzvorsteher Marcel Hurschler hält erfreut fest, dass der Gesamtaufwand knapp 345’000 Franken unter der Budgetvorgabe gehalten werden konnte.
Eigenkapital planmässig erhöht
Mit dem Jahresgewinn kann das Eigenkapital, ohne die Verpflichtungen gegenüber Spezialfinanzierungen und Fonds, auf netto rund 16,5 Millionen Franken erhöht werden. Diese Eigenkapitalstärkung ist laut Marcel Hurschler ein wichtiger Schritt, um die zukünftigen Investitionen, insbesondere den Neubau des Alters- und Pflegeheims Meierhöfli, auch finanziell tragen zu können. Der Stadtrat hält fest, dass mit dem Jahresgewinn 2020 erfreulicherweise bereits rund 50 Prozent des im letzten Herbst aufgezeigten Erhöhungsbedarfs beim Eigenkapital erreicht werden konnte. Entsprechend hat die Pro-Kopf-Verschuldung je Einwohner weiter abgenommen. Da aber zahlreiche Gemeinden ebenfalls positive Ergebnisse ausweisen, dürfte die effektive Pro-Kopf-Verschuldungskennzahl von Sempach weiterhin leicht oberhalb des kantonalen Mittels liegen. Diverse Luzerner Gemeinden weisen mittlerweile sogar ein Nettovermögen aus.
Spezialfinanzierungen
Wie in den Vorjahren schliessen die Spezialfinanzierungen Feuerwehr und Abfallbewirtschaftung mit Aufwandüberschüssen ab, welche mit den vorhandenen Reserven getragen werden können. Plangemäss konnten die Spezialfinanzierungen Alterswohnheim Meierhöfli und Abwasserbeseitigung weiter gestärkt werden. Die Stadt Sempach plant für das aktuelle Jahr, das Siedlungsentwässerungsreglement zu erneuern und dem Stimmvolk im Herbst 2021 zur Genehmigung vorzulegen. Der Fonds Parkplatzbewirtschaftung konnte um weitere gut 71’000 Franken gestärkt werden, so dass Ende 2020 das Fondsvermögen 510’000 Franken beträgt.
Investitionsrechnung
Die Stadt Sempach tätigte im Jahr 2020 zu Lasten der Investitionsrechnung Bruttoausgaben von rund 1,47 Millionen Franken. Gleichzeitig konnten anstelle der geplanten 50’000 Franken Einnahmen von rund 420’000 Franken erzielt werden, sodass die Nettoinvestitionen rund 1,05 Millionen betragen. Durch diese tieferen Projektausgaben steigt der zukünftige Abschreibungsbedarf in Sempach nicht so stark an.
Covid-Folgen im Herbst sichtbar
Der Stadtrat wird im laufenden Jahr das Legislaturprogramm 2022 bis 2025 erarbeiten. Dieses Legislaturprogramm wird den zukünftigen Investitions- und Finanzplan stark beeinflussen. Die Ergebnisse dieser Planungsaktivitäten werden bis Herbst 2021 vorliegen und separat dem Stimmvolk vorgelegt werden. Eben-falls wird bis Herbst 2021 mehr über die zukünftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Einnahmen und Ausgaben aufgrund Covid-19 bekannt sein. Für das Jahr 2021 haben die Stimmberechtigten einen Aufwandüberschuss von 362’585 Franken bewilligt. Aufgrund des sehr positiven Rechnungsabschlusses 2020 rechnet der Stadtrat, dass trotz Corona auch im Jahr 2021 ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden kann, wenn nicht ausserordentliche Ereignisse auftreten.