In Sempach gibts nur wenige Säle für interne Vereinsanlässe, bei denen man sich gleich von einem Restaurant bewirten lassen kann. Als Folge davon kommt es vor, dass Vereine beispielsweise ihre Generalversammlungen in Restaurants umliegender Gemeinden abhalten. Bei Grossveranstaltungen ist die Festhalle Seepark erste Adresse, deren Miete aber von einigen Vereinen als zu teuer erachtet wird. Auch müsse man frühzeitig buchen, sonst sei die Halle durch auswärtige Veranstalter belegt. Auch geäussert wurde unter anderem der Wunsch nach einer flexibel nutzbaren Dreifachturnhalle.
Stadt: «Vielfältiges Angebot»
Angesprochen sind hier in erster Linie die Stadt und Korporation Sempach. Stadtrat Christian Stofer, der für das Ressort Infrastruktur zuständig ist, hält einleitend fest, dass in Sempach ein vielfältiges Angebot an Räumlichkeiten von privaten oder öffentlichen Anbietern bestehe. Bezüglich Generalversammlungen ist Christian Stofer der Meinung, dass nicht nur Restaurantsäle dafür infrage kämen. «Es gibt auch andere adäquate Lokalitäten in unterschiedlichen Grössen, wie beispielsweise die Tuchlaube, die Aula Felsenegg, das reformierte Kirchenzentrum, der Meierhöfli-Saal, das Restaurant Seeland sowie die Clublokale des Seeclubs oder des Fussballclubs, das ‘Sprötzehüüsli’, der Kolpingraum oder der ‘Schtei’.» Als weitere Restaurants nebst dem «Buureschopf» in der Wirtschaft zur Schlacht nennt Stofer die Säle in den Gasthäusern Krone oder Steakhouse. Viele der genannten Anbieter arbeiteten mit lokalen Catering-Unternehmen zusammen oder böten selbst eine Bewirtung an.
Aula Felsenegg wird saniert
Die Stadt Sempach unternimmt laut Christian Stofer seit Jahrzehnten viel, um den Vereinen Infrastrukturen zu attraktiven Konditionen zur Verfügung stellen zu können. So sind aktuell im Budget 2025, über das die Gemeindeversammlung am 28. November abstimmen wird, Beträge für eine Machbarkeitsanalyse betreffend Turnhallen oder bessere Bespielbarkeit der Fussballplätze vorgesehen. Ein Budgetposten betrifft auch die Aula Felsenegg, bei der gemäss Stofer im nächsten Jahr Unterhaltsmassnahmen betreffend Mobiliarersatz, Bodenerneuerung und Beleuchtung umgesetzt werden sollen.
Direkte Unterstützung
Weiter leiste die Stadt jährlich direkte Vereinsbeiträge aus dem jährlichen Budget heraus, unterstreicht Christian Stofer. Als Basis hierfür dienten die Richtlinien zur Vereinsunterstützung oder zur Unterstützung von Einzelanlässen. Ausserdem koordiniere und beurteile die Stadt die zahlreichen Gesuche für Unterstützungsbeiträge aus der «Erbschaft Schnieper», wovon die Vereine seit 2022 nebst den ordentlichen Beiträgen profitierten. «Generell haben wir in Sempach eine umfassende und grosszügige Vereinsunterstützung», ist Christan Stofer überzeugt.
Austausch mit Körperschaften
Am 29. Oktober lädt der Stadtrat erstmals zu einer Vereinskonferenz, dank welcher der Austausch mit den Vereinen intensiviert und formalisiert werden solle, wie Christian Stofer sagt. «Dabei können auch Themen rund um die Bedürfnisse der einzelnen Vereine an die Infrastruktur diskutiert oder Vorschläge eingebracht werden.» Auch die Korporation erhofft sich Rückmeldungen vonseiten der Vereine und hat deswegen am Mittwoch, 9. Oktober, – das war wie bei der Stadt schon lange vor diesem Artikel geplant – einen Austausch mit Vereinen anberaumt. «Die Korporation ist sich der Problematik der Vereine bewusst und nimmt deren Anliegen ernst», hält Chantal Studer-Schmid, Leiterin Betriebe und Immobilien, fest. Seit Jahren profitierten die Vereine von vergünstigten Mietpreisen und Nebenkosten für die Nutzung der Festhalle Seepark. «Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung des Vereinslebens in unserer Gemeinde», sagt sie weiter. Die Präsidentin der Korporation, Viviane Frey, ergänzt, dass man zudem jährlich Vereine und Institutionen mit jährlich insgesamt 45’000 Franken unterstütze. «Einen Fixbetrag erhalten die Mietenden unserer Infrastrukturen, beispielsweise die Stiftung Rathausmuseum oder der ‘Schtei’. Im Weiteren leisten wir Beiträge auf Anfrage von Vereinen.»
Auch Korporation investiert
Im Artikel der letzten Woche hatte der Präsident der Schützengesellschaft Sempach, Gerhard Rüeger, auch noch den Wunsch geäussert, die Festhalle besser unterteilen zu können, damit variable und zahlbare Lokalitäten zur Verfügung stünden. Dazu sagt Chantal Studer-Schmid: «Die Unterteilung des Hauptsaals ist nicht möglich. Hingegen können bereits jetzt einzelne Räume der Festhalle gemietet werden, was eine flexiblere und individuellere Nutzung ermöglicht.»
Die Leiterin Betriebe und Immobilien der Korporation verdeutlicht, dass in den letzten Jahren kontinuierlich in die Festhalle investiert worden sei, so etwa 2022 in eine erneuerte Beschallungsanlage. Für 2025 seien umfangreiche Investitionen geplant. «Die Elektrosanierung sowie die Umsetzung der Brandschutzmassnahmen und die Erneuerung der Bühnenbeleuchtung werden im Januar und Februar durchgeführt», sagt Chantal Studer-Schmid.