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Anmeldung wird geprüft

Neuenkirch

Beim Lindig soll man sanfter wandern

Geri Wyss 23. Januar 2021

Wanderwege sind nicht sakrosankt. Doch es braucht einiges, um deren Verlauf verändern zu können. Drei Beispiele aus Neuenkirch zeigen dies.

Wer vom Ruswiler Berg Richtung Wilistatt wandert, passiert nach dem Säliwald das Ober-Lindig, um dann Richtung Unter-Lindig bis zur Chuerüti abzusteigen. Ein steiler Weg, der gerade bei nasser Witterung rutschig werden kann. Und auch für Biker bisweilen Gefahren birgt. Grund genug für die Gemeinde Neuenkirch, einen neuen und sichereren Verlauf zu prüfen. Die Arbeitsgruppe Landwirtschaft hat sich im Jahr 2020 dieser Thematik angenommen.

 

Am Wasserfall vorbeiwandern?

Doch das war nicht die einzige Wegalternative, welcher man sich im letzten Jahr widmete. Auch ein neuer Wanderweg durch den Lippenrütiwald, vorbei am Wasserfall, der auf der Website von Neuenkirch als Sehenswürdigkeit aufgeführt ist, war angedacht. Dadurch hätte man vermeiden können, dass Wanderer vom Dorf Richtung Wilistatt lange auf der Asphaltstrasse gehen müssen. Und der heute bestehende Weg zum Wasserfall hätte nicht mehr in eine Sackgasse geführt.

Die Gemeinde machte noch einen weiteren, nicht optimalen Wegverlauf aus. Beim Schloss Wartensee marschiert oder bikt man heute mit einer scharfen Spitzkehre durch den landwirtschaftlichen Hof. Auch auf Wunsch des Grundeigentümers suchte man nach einer Lösung, damit Gefahrensituationen innerhalb des Hofes vor allem mit Bikern vermieden werden könnten. 

 

Bestehende Linien als Massstab

Der Wanderweg-Richtplan des Regionalen Entwicklungsträgers Sursee-Mittelland bildet die Grundlage des Wanderwegnetzes der Region. Er ist 2019 erneuert und im letzten Jahr vom Regierungsrat verabschiedet worden. Der Richtplan ist verbindlich für die Behörden, lässt Gemeinden jedoch einen gewissen Anpassungsspielraum. Grundsätzlich müsse man an bestehenden Linienführungen festhalten, sagt dazu Andreas Lehmann, Geschäftsleiter des Vereins Luzerner Wanderwege, der im Auftrag des Kantons für die Belange rund ums Wanderwegnetz zuständig ist. «Will man einen Verlauf ändern, muss man schon triftige Gründe haben.»

 

Eine Interessensabwägung

Diese Gründe gab es, um wieder auf den steilen und rutschigen Wanderweg im Lindig zurückzukommen. Zudem hält ein Landwirt dort auch eine Herde mit Mutterkühen. Nach Auskunft des Neuenkircher Gemeinderates Benjamin Emmenegger fand im letzten Oktober eine Begehung mit Grundeigentümern, Vertretern der Luzerner Wanderwege und des Naturschutzes, Jägern, dem Forst und weiteren Personen statt. Schliesslich reichte die Gemeinde nun zwei Baugesuche ein. Im Lindig soll der direkte Wegabschnitt bis zur Chuerüti wegfallen. Neu soll der Wanderweg auf der Asphaltstrasse am Hof Ober-Lindig vorbei bis zum Rand des Schlosswaldes führen. Dann verläuft ein bestehender Weg hinunter bis zum Wanderweg, der vom Cholholz her kommt.

 

Sieben Alternativen geprüft

Das ist eine deutliche Änderung des Verlaufs. «Damit wollten wir ursprünglich auch erreichen, dass der Wanderweg von Sempach Station bis nach Ruswil im Raum Wilistatt nicht doppelt geführt wird», ergänzt Andreas Lehmann von den Luzerner Wanderwegen. Eine Alternative müsse aber immer mindestens gleichwertig sein, besser noch eine Optimierung bringen. Gleich sieben Alternativen sind im Gebiet Lindig geprüft worden. «Viele haben wieder zu neuen Problemen geführt», wirft Gemeinderat Benjamin Emmenegger einen Blick zurück. Jede Alternative habe Vor- und Nachteile und es gelte, mit allen Akteuren einen Kompromiss zu finden.

 

Kleine Abkürzung beim Schloss

Beim Schloss Wartensee soll der Wanderweg nun kurz auf der Wiese verlaufen und so den Hof umgehen – ein Stück, dass schon heute begangen wird. Im Lippenrütiwald wäre jedoch ein gänzlich neuer Wanderweg entstanden. Da es sich dort jedoch um einen besonderen Wildlebensraum handelt, legte die Dienststelle Landwirtschaft und Wald ihr Veto ein. In solchen Gebieten sollen keine neuen Erholungsinfrastrukturen wie Vita-Parcours, Bike-Pisten oder Picknick-Plätze erstellt werden. Ohnehin ist es schwierig, einen völlig neuen Wanderweg zu schaffen. Gemäss Andreas Lehmann ist dies am ehesten noch entlang von Grundstücksgrenzen oder nahe an Gewässern und Waldrändern denkbar.

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