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Neuenkirch

Hier ist Sozialhilfequote tief

Geri Wyss 12. Dezember 2018

Kürzlich veröffentliche Lustat die neusten Zahlen zur wirtschaftlichen Sozialhilfequote im Kanton Luzern. Knapp 10‘300 Luzernerinnen und Luzerner werden mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies entspricht 2,5 Prozent der Wohnbevölkerung. Mit 0,8 Prozent liegt Neuenkirch deutlich unter diesem Wert.

Doch was hat es mit der wirtschaftlichen Sozialhilfequote eigentlich auf sich? Die Bundesverfassung ordnet ein Recht auf Hilfe in Notlagen an. Jedem Menschen soll ein menschenwürdiges Dasein ermöglicht werden, auch jenen, die in Not geraten und nicht in der Lage sind, für sich zu sorgen. Dazu wurde nicht eigens ein Bundesgesetz erlassen, sondern die Kantone regeln die Sozialhilfe individuell, im Rahmen der eigenen Gesetzgebung. Zur Harmonisierung wurden die SKOS-Richtlinien geschaffen (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe).

Diverse Faktoren spielen mit
Der Anstieg der Sozialhilfequote im Kanton Luzern um 970 Personen ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: Die Integration der Mutterschaftsbeihilfe, welche eine Vereinfachung im Ablauf darstellt, ist genauso entscheidend wie die verstärkte Zunahme von ausländischen Sozialhilfebeziehenden. Ein tiefes Bildungsniveau erhöht das Sozialhilferisiko ausserdem beträchtlich. Die Sozialhilfequote von Luzernern ohne nachobligatorische Ausbildung betrug beispielsweise 2017 im Kanton überdurchschnittliche 4,3 Prozent. Die Bevölkerung mit einem Hochschulabschluss oder einer höheren Schulbildung weist eine geringe Wahrscheinlichkeit auf, auf wirtschaftliche Sozialhilfe angewiesen zu sein (0,3 Prozent).
Neuenkirch im Vergleich
Mit einer Sozialhilfequote von 0,8 Prozent schlägt die Gemeinde Neuenkirch auffallend tief zu Buche. Dieser Wert kommt nicht von ungefähr und ist Resultat eines gezielten Massnahmenkatalogs, wie aus dem Gespräch mit Jim Wolanin, dem Neuenkircher Sozialvorsteher, schnell einmal klar wird. Der Wert ist Resultat intensiver und transparenter Arbeit mit Antragsstellern und Betroffenen. Für ihn ist ausserdem nicht nur die Quote selber ein Wert mit Aussagekraft, sondern auch die Kennzahl der Nettokosten der Sozialhilfe. Hier wird Neuenkirch auch dieses Jahr wieder einen erfreulichen Wert präsentieren können. Wie in so vielen Lebenslagen spielt auch im Bereich der Sozialhilfe die Prävention eine nicht unwesentliche Rolle. Ein polyvalenter Sozialdienst innerhalb der Gemeinde, der sich anbahnende Probleme mit Betroffenen früh angehen kann, ist hierbei immens wichtig. So bietet die Gemeinde Neuenkirch auch eine Einkommensverwaltung an, wie das längstens nicht in allen Gemeinden der Fall ist.
Integration ist wichtig
Auch im Bereich der Integration setzt Neuenkirch Schwerpunkte. So unterhält sie diverse Kontakte zu Arbeitgebern und Stellenvermittlern, um Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keine Stelle finden, zu beschäftigen. Auf diese Weise können eine Tagesstruktur sowie die Integrationsfähigkeit aufrechterhalten werden. Mit einem strengen Intake überprüft man ausserdem, ob in Notsituationen wirklich keine andere Leistung erschlossen werden kann. Ein besonderes Augenmerk auf die Eintrittsprüfung ist dabei unumgänglich.

Missbrauchsbekämpfung
Für Jim Wolanin stehen in der Zusammenarbeit mit den Sozialhilfebezügern Werte wie Lösungsorientiertheit, Transparenz und Fairness im Zentrum. Nach diesen Werten wird die Neuenkircher Sozialhilfe geführt. Es sind gleichzeitig aber auch die Erwartungen, die an die Bezüger gestellt werden. So sind die Spielregeln von Anfang an klar. Und es ist auch klar, dass bei Bedarf ein Sozialdetektiv eingesetzt werden kann. In regelmässigen Abständen werden Prüfungen vorgenommen und wenn Übertretungen vorkommen, werden diese konsequent geahndet. Eine konsequente Haltung, die einen klaren Rahmen vorgibt und gleichzeitig präventiv wirkt.
Am Neuenkircher Beispiel wird deutlich, dass natürlich zwischen Anspruchsberechtigten und Raumplanung ein Zusammenhang besteht. So bedeutet in der Regel wenig günstiger Wohnraum auch weniger Sozialhilfebezüger. Doch zeigen die Ausführungen ebenfalls auf, dass ein direkter Dialog, gezielte Massnahmen und Prävention massgeblichen Spielraum dafür bieten, die Sozialhilfequote und die Nettokosten der Sozialhilfe positiv zu beeinflussen.

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