Diese Feier wird sicherlich in die Hildisrieder Geschichtsbücher eingehen: Am Samstag, 11. Oktober, lud die Götschizunft zur grossen Jubiläumsfeier ins Zentrum Inpuls. Die festlich geschmückte Halle bot ein prächtiges Bild – ein grosses Lob gebührt Zunftrat und Dekorateur Martin Garn. Ab 17.30 Uhr trafen die Gäste gut gelaunt ein, genossen den geselligen Apéro im dekorierten Eingangsbereich und eröffneten damit ein Geburtstagsfest, das sich sehen lassen konnte. Mit dabei war auch die grosse Torte, die Teil des zünftigen Umzugswagens 2025 war. Sie ist bestückt mit Fotos aller Zunftmeister und durfte selbstverständlich auch an der Jubiläumsfeier nicht fehlen.
Präsident zeigt sich stolz
Nach den Begrüssungsworten des Zunftrats und einem würdigenden Gedicht von alt Zunftmeister Walter Schmid wurden die Gäste in die Halle geführt. Die Organisation klappte reibungslos und bald war der Bankettsaal bis auf den letzten Platz gefüllt. «Ich bin stolz und freue mich unglaublich darüber, heute mit Ihnen allen den Geburtstag der Götschizunft feiern zu dürfen», begrüsste Präsident Georg Rüttimann die Anwesenden. Einen besonderen Dank sprach er dem Kernteam der Feier aus: Alt Zunftmeister Erwin Bieri als Initiant des Jubiläumsfests, Alt Zunftmeister Jakob Estermann und Crew als Festwirt, Alt Zunftmeister Otmar Schmid für die Koordination der Reservationen, Zunftrat Martin Garn für das Konzept des ganzen Abends und die Regie der Sketche sowie Zunftrat André Stierli, Verantwortlicher Infrastruktur. Zudem dankte er allen weiteren Zunft-Gspänli und deren «charmanten Partnerinnen» für die Unterstützung, was mit kräftigem Applaus seitens des Publikums unterstrichen wurde.
Gemeinde würdigt Engagement
«Möge die Götschizunft im Glanz der Zeit für immer bleiben in ewiger Beständigkeit», lautete das Fazit des Gedichts von Gemeindepräsidentin Monika Emmenegger. In den letzten 100 Jahren habe sich vieles verändert, sei es in der Technik, der Gesellschaft oder der Lebensweise. Die Götschizunft lebe dennoch beständig weiter, dank freiwilligem Engagement und Menschen, die sich mit Freude für die Gemeinde einsetzen. Ob Samichlaus, Fasnacht oder Panoramatafeln – die Gemeinde schätze den vielfältigen Einsatz sehr. «Wir feiern heute nicht nur 100 Jahre Götschizunft, sondern auch die Werte, die sie vertritt: Gemeinschaft, Kreativität und Freude am Brauchtum.»
Zunft ist Teil des Dorfes
Durch den Abend führten Markus Estermann und Martin Garn – souverän, sympathisch und professionell. Vor dem Essen, zubereitet von Zunftrat und Dorfmetzger Thomas Loosli, betrat Pirmin Furrer die Bühne und erzählte von seiner Wahl zum Zunftmeister 2025. «Ich bin sehr stolz, dass ich die Götschizunft im vergangenen Jahr repräsentieren durfte», sagte er. «Ich wünsche mir, dass wir auch weiterhin engagierte Menschen finden, damit die Götschizunft auch in Zukunft Teil unserer Dorfgemeinschaft ist.»
Das Dreigangmenü fand grossen Anklang. Für zusätzliche Unterhaltung sorgten die Zunfträte selbst und bewiesen schauspielerisches Talent: Etwa die Bänkli-Zünftler, die wegen frischer Farbe rote Streifen an Rücken und Hintern trugen, die ältere Dame (gespielt von Oliver Rüttimann), die sich für die neuen Pausenbänkli bedankte, oder die flotte Joggerin (gespielt von André Stierli), die das Publikum zum Lachen brachte.
Auch die legendäre «Rauchsitzung», bei der jeweils der neue Zunftmeister bestimmt wird, kam im Sketch nicht zu kurz. Wie sich zeigte, rauchen dort nicht nur die Köpfe, sondern auch die Sauna, in der sich die Zunfträte verschanzen. Die selbstironische und humorvolle Art des Ensembles brachte zahlreiche Sympathiepunkte ein.
Chlausbesuch und Konfettibombe
Neben heiteren Einlagen gab es auch Rückblicke in die Geschichte der Götschizunft. Alte Fahnen und Zunftgewänder, historische Fotos und eine Chronik stiessen auf reges Interesse. Alt Zunftmeister Seppi Jutz, der als jüngster Zunftmeister in die Geschichte einging, erzählte aus früheren Zeiten. Und selbst der Samichlaus liess sich blicken – wenn auch leicht pikiert, da er keine persönliche Einladung erhalten habe. Begleitet wurde er von der Trychlergruppe Neuenkirch-Sempach, deren Trychelklänge erfreuten.
Am Höhepunkt des Abends zündete Martin Garn, diesmal als Narr verkleidet, bunte Konfettibomben. Zur Musik der Partyband stimmten alle Gäste in eine ausgelassene Polonaise ein, die durch den ganzen Saal führte. Danach verlagerte sich das Fest ins Foyer, wo die Lüütertüter Höudisriede die Bar betrieben. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert, gelacht und auf 100 Jahre Götschizunft angestossen.