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Hier will man kunstvoll zusammenkommen

Geri Wyss 21. August 2025

Am Städtlimärt ist die Aktionsgruppe Asyl Sempach heuer ambitionierter unterwegs. Mit einem Gesamtkunstwerk, Konzerten und Kinderschminken sollen Einheimische und Geflüchtete schöne Stunden erleben.

Am Städtlimärt ist die Aktionsgruppe Asyl Sempach heuer ambitionierter unterwegs. Mit einem Gesamtkunstwerk, Konzerten und Kinderschminken sollen Einheimische und Geflüchtete schöne Stunden erleben.

Am Samstag, 30. August, ist wieder Märt im Städtli Sempach. Nebst den ohnehin geöffneten Geschäften laden diverse Stände in der Ober- und Unterstadt zum Verweilen ein. Seit einigen Jahren ist auch die Aktionsgruppe Asyl Sempach (Agas) mit ihrem Café Mondial präsent. An ihrem Stand lautet das Credo, Einwohnerinnen und Einwohner von Sempach mit Menschen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, zusammenzubringen.

Kunst mit Gästen

«Unser Programm ist dieses Jahr etwas ambitionierter», sagt Mitorganisatorin Renate Walder. «Neben Schminken für Kinder wollen wir unter Anleitung des Sempacher Künstlers Urs Heinrich mit unseren Gästen ein farbenfrohes Gesamtkunstwerk schaffen.» Ausserdem bietet die Agas musikalische Unterhaltung mit einer Band und einem Solointerpreten (siehe Kasten). Das Café Mondial, das natürlich auch Verpflegung und Getränke anbieten wird, hat seinen Platz beim Spritzenhaus. Tagsüber gibt es Kaffee und Kuchen. Am frühen Abend findet dann zudem ein öffentlicher Apéro statt.

Mit Lebensfreude ans Werk

Urs Heinrich ist ein Künstler, der es von Haus aus sehr gut mit Menschen kann. Und er versprüht positive Lebensenergie, Fröhlichkeit und Glücksgefühle. In dieser Art und Weise wird er auch mit den Gästen am Café Mondial arbeiten. Grundlage des Gesamtkunstwerks werden Dachlatten von jeweils etwa 40 Zentimetern Breite sein, die an der nach Südosten ausgerichteten Wand des Spritzenhauses aufgestellt werden. An Tischen und Bänken können die Menschen, die an diesem Tag zu kreativen Kunstschaffenden werden, A3-Blätter mit dicken Filzstiften bemalen. 

Hände machen lassen

Als Motiv schweben Urs Heinrich Kreise vor – wenig überraschend, ziehen sich diese in seinen Augen vollkommenen Formen auch durch sein eigenes künstlerisches Schaffen hindurch. «Die Gäste sollen an diesem Tag einfach ihre Hände machen lassen», bringt es Urs Heinrich auf den Punkt. Das habe auch mit Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und damit zu tun, nicht immer alles rationell erfassen und planen zu wollen. «Es ist immer schön, wenn Menschen erzählen, ihre Hände hätten ‘einfach gemacht’, das Zeichnen sei einfach geschehen», erzählt Urs Heinrich von Erfahrungen, die er schon an vielen eigenen Workshops mit Teilnehmenden gemacht habe. 

Kindlich ist gut

Es stimme, rein vom Kopf her könne es kindlich anmuten, mit Filzstiften lediglich Kreise zu malen. Doch das sei beabsichtigt. «Ich möchte ein leicht zugängliches, einfaches Kunstschaffen fördern, etwas, das jeder kann und im Zusammenwirken mit vielen Leuten dennoch zu einem Kunstwerk wird.» Aus den A3-Blättern werden ebenfalls Kreise ausgeschnitten. Die Blätter, die man sich danach wie löchrigen Käse vorstellen muss, werden mit Reissnägeln an die Dachlatten befestigt. Davor werden die an Fäden am Unterdach des Spritzenhauses befestigten Papierrondellen baumeln. 

Berührungsängste abbauen

«Mit diesem Gesamtkunstwerk erhoffe ich mir, zu einem gelungenen und bereichernden Zusammensein von Menschen von hier und aus aller Welt beitragen zu können.» Damit spricht Urs Heinrich auch Renate Walder von der Agas aus dem Herzen. «Manchmal bestehen auf beiden Seiten, sowohl bei Einheimischen als auch bei geflüchteten Menschen, gewisse Berührungsängste. Wir möchten mit diesen ungezwungenen Café Mondial einen Rahmen schaffen, der Nähe und gegenseitiges Interesse schafft.» Zum Städtlimärt eingeladen hat die Agas auch ehemalige Bewohnende der Flüchtlingsunterkunft in der Allmend, welche sie nach der anderweitigen Unterbringung durch den Kanton aus den Augen verloren hat. «Viele haben ihre Teilnahme bereits zugesichert, was uns besonders freut», unterstreicht Renate Walder. 

Pop, Jazz und Songwriting

Konzerte  Die Aktionsgruppe Asyl Sempach wird am Café Mondial vom 30. August von 10 bis 18 Uhr für musikalische Unterhaltung sorgen. In zwei Sets am Vormittag und Nachmittag tritt die Luzerner Band «Kibali» auf. Sie verbindet Pop und Jazz auf ihre ganz eigene Weise. Nach eigenen Angaben bewegt sich die Musik um Leadsängerin Stephanie Martínez zwischen Groove und Melancholie, Leichtigkeit und Tiefe. Der Sempacher Songwriter und Produzent Gonçalo Santana wird zum Apéro aufspielen. Er nahm 2024 an «The Voice of Germany» teil. Der Sohn eines portugiesischen Musikers hatte seine Songs, welche aus einem Mix aus Pop, Soul und R’n’B bestehen, in einem früheren Artikel in dieser Zeitung als melancholisch und herzzerreissend beschrieben. WY

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