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Jodel und Theater vereint

Michael Bründler 05. Oktober 2025

Am vergangenen Samstagnachmittag startete der Jodlerklub Hellbühl im Saal des Restaurants Rössli in seine Jahreskonzertreihe und begeisterte das Publikum mit einer erfrischenden Kombination aus Jodel und Theater.

Am vergangenen Samstagnachmittag startete der Jodlerklub Hellbühl im Saal des Restaurants Rössli in seine Jahreskonzertreihe und begeisterte das Publikum mit einer erfrischenden Kombination aus Jodel und Theater.

Kurz nach halb zwei erfüllten die ersten Schwyzerörgeli-Klänge den «Rössli»-Saal in Hellbühl: Joel Bachmann und Doris Muff sorgten mit ihren lebendigen Klängen für einen stimmungsvollen Beginn. Das Publikum war sofort in festlicher Stimmung, und zwischen den Jodelstücken kehrten die beiden immer wieder auf die Bühne zurück, um mit ihren feinen Zwischenspielen für musikalische Übergänge und heitere Akzente zu sorgen.

Im ersten Teil des Nachmittags standen dann die Stimmen des Jodlerklubs selbst im Zentrum. Angesagt durch Therese Lüscher und unter der Leitung von Geri Bättig präsentierten die Sängerinnen und Sänger ein vielseitiges Programm aus der traditionellen Jodelliteratur – mal getragen und besinnlich, mal rhythmisch und lebensfroh. Besonders eindrücklich gelang die Darbietung des Stücks «Der Wildhüeter» von Edi Gasser, mit dem der Klub im vergangenen Sommer am Zentralschweizer Jodlerfest in Menznau die Bestnote eins erreicht hatte.

Schweizer Uraufführung

Nach der Pause verwandelte sich der Saal in eine Theaterbühne. Der klubinterne Regisseur Peter Rüegsegger erarbeitete zusammen mit sieben Darstellerinnen und Darstellern die Schweizer Uraufführung des Zweiakters «D Weicheier vom Chräiehof». Das Lustspiel in zwei Akten stammt von Carmelo Pesenti und knüpft an den Vorgänger «D Jungfere vom Chräiehof» an, lässt sich aber auch eigenständig geniessen.

Die Geschichte: Lotti und Luiza, zwei Bäuerinnen, haben dank Blitzheiraten mit Emil und Hausi den Hof geerbt. Doch Investitionen wie der geplante Stallbau können nur mit den Unterschriften der Männer getätigt werden – die sich strikt weigern. Pfarrer Anton, zugleich Testamentsvollstrecker, droht mit dem Einfrieren des Erbes, sollte auf dem Chräiehof nicht endlich Ruhe einkehren. Emil und Hausi fühlen sich von ihren resoluten Frauen erdrückt – andauernd gibt es Streit.

Als zu allem Übel plötzlich noch eine junge Frau auftaucht und behauptet, sie sei die uneheliche Tochter eines der beiden Männer aus einer früheren Affäre, ist endgültig Zunder im Spiel. Ob Hiebe mit der Bratpfanne, Elektroschocks mit dem Weidezaungerät oder durch Ketchup vorgetäuschte Verletzungen – dem Publikum wurde ein unterhaltsamer Mix aus Drama und Humor geboten. Die Inszenierung sorgte für viele Lacher und Überraschungen.

Weitere Gelegenheiten

Wer die ersten Aufführungen verpasst hat, erhält noch Gelegenheit: Am 10. und 11. Oktober folgen im «Rössli»-Saal weitere Vorstellungen der diesjährigen Konzertreihe. Zum Abschluss des Abends richtete der Verein den Blick bereits in die Zukunft: Im kommenden Jahr 2026 werden nicht wie üblich im Herbst Konzerte stattfinden. Stattdessen plant der Klub Kirchenkonzerte unter dem Titel «Es Wiehnachts-Lied», gemeinsam mit den beiden Jodlerklubs Maiglöggli Willisau und Doppleschwand. Damit erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer ein festliches Adventsprojekt, das die drei Vereine in besonderer Weise zusammenführt – ein musikalischer Höhepunkt, auf den man sich schon jetzt freuen darf.

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