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Sie sind Teil der Mobilitätswende

RED 21. Juli 2025

Die Dachmarke «Luzernmobil» hat zum Zweck, Menschen zur Benützung alternativer Mobilitätsformen zu animieren. Fünf Beispiele von Personen aus der Region, bei welchen dies bereits gelungen ist.

Die Dachmarke «Luzernmobil» hat zum Zweck, Menschen zur Benützung alternativer Mobilitätsformen zu animieren. Fünf Beispiele von Personen aus der Region, bei welchen dies bereits gelungen ist.

Familie Koller, Schlierbach: Europa mit dem öV entdecken

Die vierköpfige Familie Koller lebt auf dem Land, in Schlierbach. Ihr Verhältnis zur Mobilität beschreibt sie so: «Da unser Dorf nicht sehr gut mit dem öV erschlossen ist, sind wir auf ein Auto angewiesen. Uns ist aber die Natur sehr wichtig. Deshalb versuchen wir, so oft wie möglich mit dem öV unterwegs zu sein.» So bereiste die Familie etwa Südengland und Schottland fast komplett mit dem öV. Die Zugfahrten gefallen den Kollers ganz besonders. Sie nutzen die Zeit, um Spiele zu spielen oder einfach die Landschaft zu geniessen. «So können wir alle während der Fahrt aus dem Fenster schauen», meinen die Eltern Michael und Daniela Koller. Generell ist ihr Eindruck, dass die öV-Verbindungen in den letzten Jahren immer besser geworden sind. Wenn sie zum Beispiel auf dem Land mal warten müssen, sehen sie dies als gute Gelegenheit zur Entschleunigung. Und ist irgendwo wirklich kein öV vorhanden, mietet die Familie Koller auch mal ein Auto vor Ort. Die Zukunft stellt sich die Familie wie folgt vor: weniger Privatautos und mehr Car-Sharing. Sie möchte auch künftig mit dem öV unterwegs sein.

Sévérine Bächtold Sidler, Sursee: «Das Auto würde nur herumstehen»

Als Mami von vier Kindern und einem Pflegekind, Initiantin von «Hauszeit mit Herz» und Yogalehrerin weiss Sévérine Bächtold Sidler, wie man Kraft tankt. Deshalb ist sie am liebsten mit dem eigenen Velo unterwegs. «Ich geniesse dabei die Natur und die Stille und komme bei viel Verkehr erst noch schneller vorwärts», sagt sie. Auch im öV kann die Surseerin abschalten. Während Bus- und Zugfahrten nutzt sie die Zeit zum Lesen eines guten Buchs. Um ein eigenes Auto möchte sie sich nicht kümmern. Stattdessen nutzt sie bereits seit über 25 Jahren Car-Sharing: «Meine erste Car-Sharing-Fahrt war als Studentin. Schon damals stand eine ganze Flotte zur Auswahl – vom Kleinwagen bis zum roten Porsche.» Sévérine Bächtold Sidler schätzt die Unkompliziertheit von Car-Sharing und dass sie an ihrem Wohnort gleich mehrere Anbieter zur Auswahl hat. «Es ist die Freiheit, mich nicht um ein eigenes Auto kümmern zu müssen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun. Und doch bin ich mobil. Das finde ich genial, denn ein Auto würde bei mir die meiste Zeit nur herumstehen.»

Livio Lorenz, Nottwil: Er setzt am liebsten auf den Zug

Paraplegie, berufliche Reintegration und ein Umzug nach Nottwil – viel veränderte sich in den letzten Jahren für Livio Lorenz. Dies beeinflusste natürlich auch sein Mobilitätsverhalten. Um in der Freizeit mit seiner Freundin etwas zu unternehmen oder die Familie zu besuchen, setzt er am liebsten auf den Zug. So schätzt er es, dass die meisten Züge gut zugänglich sind und ein Rollstuhlabteil haben. Um mobiler zu sein, nutzt er ein Vorspanngerät für den Rollstuhl. Mit dem Auto unterwegs zu sein, erscheint ihm momentan zu wenig praktisch. «Natürlich wäre ich da nicht an den Fahrplan gebunden, aber das Auto müsste zuerst umgebaut werden, ich müsste einen Parkplatz suchen und mich von da aus weiterbewegen.» Im Alltag sieht sich Livio Lorenz diversen Herausforderungen gegenüber: «Ich muss alles im Voraus planen, welche Verbindungen ich nehme, wo es Hindernisse gibt.» In Zukunft wird er weiterhin viel mit dem öV reisen, weil er dessen Vorteile schätzt. Er könnte sich aber auch gut vorstellen, künftig in einem umgebauten E-Auto unterwegs zu sein, das er mit seiner Freundin teilen würde.

Sarah Wüest, Sursee: Verhalten mit Weitblick ändern

Das KMU Walker Management AG in Sursee machte einen entscheidenden Schritt für mehr Nachhaltigkeit, indem es ein betriebliches Mobilitätsmanagement einführte. Inspiriert durch die Toolbox von «Luzernmobil» entwickelte das Unternehmen selbstständig einen klaren Plan. Sarah Wüest analysierte zunächst die aktuelle Situation und leitete daraufhin die verschiedenen Phasen der Verhaltensänderung im Unternehmen ein. Sie setzte unter anderem diverse Sensibilisierungsmassnahmen wie Infoblätter zur Anreise an den Arbeitsplatz, Schnupper-Abos für den öV oder Vorträge zur Mobilität um. Besonders aktiv war das Team bei Mitmachaktionen wie «Bike-To-Work». Eine Massnahme mit langfristiger Wirkung war die Kündigung aller Parkplätze. Bis anhin standen diese kostenlos zur Verfügung. Da nur wenige davon profitierten, entschied man sich, diesen einseitigen und ökologisch nicht sinnvollen Benefit zu streichen. Gerade bei unbeliebten Massnahmen zeigte sich, wie wichtig eine offene Kommunikation ist. Das Unternehmen demonstriert damit: Nachhaltigkeit erfordert auch weniger populäre Massnahmen.

Giovanni De Rosa, Büron: Büron machts vor in Sachen Elektromobilität

Die Gemeinde Büron stellt ihren Bewohnenden ein Elektroauto zur Verfügung. Dieses können sie bei Bedarf nutzen und aus verschiedenen Mietoptionen auswählen – unterwegs Aufladen ist im Preis enthalten. Mitarbeitende der Gemeinde können das Auto unter Angabe der Verwendung kostenlos buchen und nutzen. Das Konzept wurde von «EnergieTeam.LU» entwickelt, möglich machte es die Kooperation mit Share Birrer. Auch für Büronerinnen und Büroner, die privat auf ein Elektroauto umsteigen wollen, stellt die Gemeinde die Infrastruktur zur Verfügung: An den vorhandenen Ladestationen können dauerhaft Nacht-Zeitfenster reserviert werden. Der Fahrstrom kommt am Tag meist aus der eigenen Photovoltaikanlage. Gemeinderat Giovanni De Rosa berichtet, dass das Büroner Angebot im Vergleich zu anderen Konzepten deutlich häufiger genutzt werde. Sowohl innerhalb wie auch ausserhalb der Gemeinde erhalte man viel Lob dafür. «Das regt zum Nachdenken über die eigene Mobilität und das private Auto an – und soll langfristig dazu beitragen, die Anzahl der Zweitautos in den Haushalten zu reduzieren.»

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