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«Tennis ist wie ein Puzzle»

Franziska Kaufmann 25. Oktober 2025

Eric Berset lebt für den Tennissport. Seit seiner Kindheit steht er auf dem Platz des TC Neuenkirch und zählt heute zu den besseren Amateurspielern der Schweiz. Als Captain, Jugendtrainer und Dauermeister zeigt er, was Leidenschaft, Disziplin und Teamgeist bewirken können.

Eric Berset lebt für den Tennissport. Seit seiner Kindheit steht er auf dem Platz des TC Neuenkirch und zählt heute zu den besseren Amateurspielern der Schweiz. Als Captain, Jugendtrainer und Dauermeister zeigt er, was Leidenschaft, Disziplin und Teamgeist bewirken können.

«Tennis ist wie ein Puzzle», beschreibt Eric Berset seine Leidenschaft. Bei der dynamischen Sportart bilden Mentales, Fitness, Kraft und Technik wie Puzzleteile ein Ganzes. «Es reicht nicht, wenn man nur in einem Bereich brillant ist», sagt der Neuenkircher. Und er muss es wissen: Der Tennissport begleitet den 29-Jährigen seit seiner Kindheit. Diesen Sommer durfte Berset als Captain der Herren Aktive 1 im Interclub nicht nur die Rückkehr in die 1. Liga feiern, sondern sich auch zum zwölften Mal den begehrten Clubmeistertitel sichern. Seit seiner dritten Teilnahme am Turnier im Jahr 2014 ist er ungeschlagen.

Nummer 24 der Zentralschweiz

Eric Berset lebt für das Tennis. Kein Wunder – er wuchs direkt neben dem Tenniscourt in Neuenkirch auf und hielt dank seiner Eltern schon früh den Schläger in der Hand. Heute zählt er laut Swiss Tennis Ranking zu den 400 besten Spielern der Schweiz – ein sogenannter «hochrangiger Amateur» (R2) – und belegt unter den Zentralschweizer Tennisspielern Platz 24. Trotzdem bleibt er bescheiden: «Ich bin regional gut, aber es gibt eben auch viele Spieler in der Schweiz, die besser klassiert sind.» Ein Blick auf den Wanderpokal der Clubmeisterschaften zeigt jedoch, wie konstant seine Leistungen sind: Zwölfmal ist dort bereits sein Name eingraviert. Sein Talent fiel früh auf, lange bevor er mit 18 Jahren erstmals gegen die «Grossen» des Vereins antreten durfte. «Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mich früh unterstützt haben und ich auch Privatstunden besuchen konnte», sagt Berset. «Dabei konnte ich vor allem technisch viel profitieren. Das hilft mir bis heute.»

Dankbar für die Möglichkeiten

Die solide Technik ist aber nicht das einzige Geheimrezept Bersets: «Ich nehme jede Partie ernst und stelle mich jedes Mal neu auf den Gegner ein. Alles andere kann im Tennis verheerend enden», erklärt er. Die Clubmeisterschaften seien für ihn jedes Jahr ein besonderes Erlebnis: Rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen die Matches jeweils vor Ort. «Vor heimischem Publikum zu spielen, ist ein Highlight. Ich bin hier aufgewachsen, in den Club hineingeboren. Für die Möglichkeiten, die mir der TC Neuenkirch gegeben hat, bin ich sehr dankbar.» Dort habe er auch gelernt, was Teamgeist bedeutet. Etwas, das im oft einsamen Tennissport nicht selbstverständlich sei.

Tennis: eine Lebensschule

Um seine Begeisterung weiterzugeben, engagiert sich Berset nicht nur als Vorstandsmitglied des TC Neuenkirchs, sondern auch als Jugendtrainer. Zurzeit ist er daran, die C-Trainer-Lizenz zu erwerben. «Mit meinem Engagement als Trainer kann ich dem Verein etwas zurückgeben. Ich möchte den Kindern nicht nur Technik vermitteln, sondern ihnen auch mitgeben, dass sie immer Spass am Tennis haben sollen», sagt er. Im Tennis lerne man viel fürs Leben, beispielsweise, wie man mit Drucksituationen umgeht. Besonders wichtig ist ihm, der Jugend den Teamgedanken näherzubringen: Durch den Interclub bestehe die Möglichkeit, im Team zu spielen. Als Captain der Herren Aktive 1 blickt Berset stolz auf den Wiederaufstieg in die 1. Liga zurück.

Ein weiteres Saisonhighlight erlebte er Ende September: Bei den Swiss University Championships im freiburgischen Marly gewann er die Bronzemedaille. «Damit habe ich nicht gerechnet», sagt Berset rückblickend. Der nationale Wettkampf sei jedes Mal ein besonderes Erlebnis und es mache grossen Spass, sich mit den besten Spielern der Schweiz zu messen. Ganz ohne Ambitionen ist er nicht: «Es in die R1 zu schaffen, wäre ein grosses Ziel. Die Luft wird dort zwar immer dünner. Das macht Tennis aber auch attraktiv.»

Neuer Alltag steht bevor

Auch abseits des Courts ist Berset engagiert. Im Sommer hat er seinen Master in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Luzern abgeschlossen. «Ich bin vielseitig interessiert. Deshalb habe ich ein Studium gewählt, das breit gefächert ist.» Mit dem Studienabschluss beginnt für ihn nun ein neuer Lebensabschnitt: der Einstieg ins Berufsleben. Die Flexibilität als Student, die ihm erlaubte, sein Training individuell zu gestalten, wird künftig fehlen. Doch Berset bleibt zuversichtlich: «Ich finde bestimmt einen Weg.» Schliesslich hat er noch ein Ziel: den legendären «Tweener» zu perfektionieren, bei dem der Ball mit dem Rücken zum Netz zwischen den Beinen durchgeschlagen wird.

Top-Spielern zugeschaut

Ein Sommer voller Erfolge, Erlebnisse und Umbrüche liegt hinter Eric Berset. Doch eines bleibt: seine Leidenschaft fürs Tennis. Als grosser Fan von Rafael Nadal und Roger Federer hat er bereits alle vier Grand-Slam-Turniere – die Australian Open, French Open, US Open und Wimbledon – live miterlebt. «In diesem Jahr habe ich es in Wimbledon sogar auf den Center Court geschafft», erzählt er mit leuchtenden Augen. «Top-Spielern zuzuschauen, das war ein besonderes Erlebnis.» Nadal durfte er zweimal live sehen. Nicht ganz ernst meint er, dass dessen Motto ihn auch in seinen eigenen Matches begleite: «I play each point like my life depends on it» (zu Deutsch: Ich spiele jeden Punkt so, als hänge mein Leben davon ab). Vielleicht steht 2026 also erneut der Name Eric Berset auf dem Wanderpokal der Neuenkircher Clubmeisterschaften – zum 13. Mal.

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