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Neuenkirch

Sie realisierten eine tolle Ausstellung

Red 19. Juni 2019

Am vorletzten Mittwochabend herrschte im und ums Schulhaus Sonneweid emsiges Treiben. Die 3.-Sek-Schüler präsentierten ihre in vielen Stunden erschaffenen Projektarbeiten quasi als Schlusspunkt ihrer neunjährigen Schulzeit.

Es hatte ein wenig das Flair einer Gewerbeausstellung. Schon vor dem Eingang präsentierten einzelne Schüler ihre mit viel Fleiss, wohl auch einigem Kopfzerbrechen und in vielen Stunden erarbeiteten Abschlussarbeiten. Und das Schöne sei vorweggenommen: Sie haben damit viele Besucher angelockt, die sich bald einmal auf den Treppen und in den Gängen des Schulhauses über den Weg liefen, um mit einem Plan in der Hand den nächsten «Stand» zu suchen, dem man unbedingt einen Besuch abstatten wollte. Eltern, Geschwister, Ehemalige, Lehrer, sonstige Interessierte – in den einzelnen Schulzimmern wurde eifrig diskutiert und das Gespräch mit den jungen Ausstellern gesucht, die denn auch gewandt Auskunft über ihr Schaffen gegeben haben.

 

Grillen und chillen

«Das ist ein Partygrill», lässt mich Elias Lötscher wissen, der gerade daran ist, einzelne Komponenten an seinem «Fassgrill» zu montieren. Er erklärt mir kompetent die einzelnen Elemente wie etwa die Aschenschublade oder den justierbaren Grill, denn wer weiss, ob der Grill immer auf einem ebenen Untergrund zu stehen kommt. Elegant hängt der Grillrost über dem später entflammten Feuer. Und «den kann man übrigens mieten», lässt Elias mich noch wissen. Warum nicht? Diesen Grill an einem gemütlichen Festchen im Einsatz haben, sich darum herum scharen, um eine leckere Bratwurst zu grillieren und die Installation später gar noch als «Rondellbar» zum Chillen zu nützen – tönt schon verlockend.

 

Gemütliche Fernsehstunden

Im Innern des Gebäudes treffe ich auf eine weitere Attraktion (eigentlich bin ich ja nur von Attraktionen umzingelt). Dort steht ein Schwingsessel, wie er gut auch im Möbelhaus stehen könnte. Jan Krummenacher, der Schaffer dieses Kunstwerks, erzählt mir von den Herausforderungen, die er bei der Herstellung hatte. Vor allem die Biegung zu erzeugen war nicht ganz ohne – er präsentiert die Vorgehensweise gekonnt an einem Modell und in einer umfassenden Powerpointpräsentation. 100 Stunden habe er schon investiert, meint er. Profiteure seiner Arbeit sind nebst ihm auch seine Eltern und sein Bruder. Der Schwingsessel lädt künftig zu gemütlichen Fernsehstunden in heimischer Stube ein. Fragt sich nur, wer dereinst wohl das Rennen um die begehrte Liegefläche macht?

 

Das eigene Wunschbett

Mein Blick fällt auf ein Bett. So eines, wie ich auch schon lange eines möchte. Ein massives 1-Meter-60-Bett, sogar inklusive befestigter Nachttische. Was mir besonders gefällt, ist die Verarbeitung des massiven Eichenholzes. Ben Muff ist der Schaffer dieses Werkes. Auch er hat viele Stunden in die Kreation seiner Projektarbeit gesteckt. Inspiriert wurde er von seinem Bruder. Er hatte sein Zimmer damals auch mit einem neuen, selbstgemachten Bett aufgefrischt. Ich wollte wissen, wie denn der Transport nach Hause erfolge. Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir einen Möbeltransporter vor, denn das Bett wirkt doch recht sperrig. «Das Bett ist einfach zerlegbar», erklärt Ben mir. Und zeigt mir, wo die einzelnen Elemente ineinander verschachtelt sind.

 

Der Party steht nichts im Wege

Wieder bleibe ich hängen. Da steht eine Kombination aus einem Tisch und zwei Bänken. Auf einem der Bänke sitzt Jules Wolfisberg, der den Anwesenden bereitwillig Auskunft über sein Projekt gibt. So auch mir. Er habe mit seinem Bruder und seinen Kollegen einen Partywagen. Für diesen Wagen habe er diesen Tisch mit den Bänken kreiert. Das Besondere daran. Auch er hat bei seiner Arbeit an unwegsame Gelände gedacht. Denn nicht immer werden Partys auf ebenem Untergrund gefeiert. Mit einem Schraubenschlüssel lässt sich der Tisch an zwei Seiten in der Höhe verstellen, sodass er allfällige Unebenheiten ausgleicht. Clever, denke ich da nur.

 

Das sind die Vorfahren

Ich mache mich auf die Suche nach einem Mädchenstand. Stetig nehmen die Besucher zu und es wird immer schwieriger, in die Nähe einzelner Stände zu kommen. Ich erspähe auf meinem Weg ein selbstgemaltes Bild in mehreren Teilen, künstlerisch gestaltete Fotografien, ein Hochbeet und vieles mehr. Halt mache ich bei Fabia Bucher. Im Rahmen der Abschlussarbeit hat sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandergesetzt, war im Staatsarchiv, hat nach ihren Vorfahren geforscht und präsentierte den Besuchern nun den Stammbaum ihrer Familie. «Es war eine spannende Arbeit, vor allem die Recherchen im Staatsarchiv», lässt sie mich wissen. «Aber ich musste auch Abstriche machen. Früher hatten die Familien viele
Kinder. Das hätte ein riesiges Aus
mass genommen.» So hat sie den Stammbaum, etwas abgespeckt, bis hin zu ihren Ur-Ur-Grosseltern erstellt. Von ihren Grosseltern wurde sie gar mit den früher bekannten «Leidhöugalis» ausgerüstet, sodass man sich ein Bild der Vorfahren machen konnte. Spannend!

 

Verlockende Duftangebote

Es riecht fein, stelle ich bei meinem weiteren Marsch durch die Räume fest. Ich folge dem Duft und stehe plötzlich bei Joelinas Duftkollektion. Joelina Gjergjaj hat für ihre Abschlussarbeit Parfum, Lippenpomaden und Badekugeln hergestellt. Sehr ansprechend präsentiert stehen die Artikel auch zum Verkauf. Und wie man sich das vom Parfumshop gewohnt ist, kann man die Produkte auch testen. Ich nütze die Gelegenheit und spritze mir etwas Rosenduft an. Der Duft gefällt. Joelina hat sich mit Youtubefilmen und Google-Recherchen für ihre Abschlussarbeit fit gemacht und darf, wie ich finde, wie alle anderen auch, stolz auf sich und das Resultat sein. Mein Gang durch die Ausstellung hätte noch ewig weitergehen können, viele Stände wären noch zu besuchen gewesen. Für mich wird es aber Zeit, die «Gewerbeausstellung» wieder zu verlassen. Draussen brennt mittlerweile im Partygrill von Elias Lötscher das Feuer. Er ist gerade dabei, Getränke auszuschenken. So gesehen: Die Party kann losgehen. 

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