Die Botschaft des Männerchors war klar, laut und deutlich, besonders am Anfang und am Ende des Konzerts. Frisch und frei erklang zuerst «Freude am Leben», ein Lied von Heinz Gernhold in der Bearbeitung des Hellbühler Direktors Manfred Zimmermann. Und die vom begeisterten Publikum erklatschte Zugabe war das Lied «Lebe, liebe, lache», worin es heisst: «Sing bei Tag, sing bei Nacht!». Für Präsident Toni Kiser, der an beiden Aufführungen einen vollen Saal begrüssen konnte, ist die Freude am Leben nicht zu trennen von der Freude am Singen. Und diese Freude würde er gern noch mit «einigen Mitgliedern mehr teilen», sagte er in seinem Grusswort.
André Ducommun zog alle Register
Eine zweite Botschaft warb für mehr Ruhe und Gelassenheit im Leben: «Lass sie doch rennen, schreien, hasten, sie sehen nichts von der herrlichen Welt», heisst es in der «Freude am Leben», und das nachfolgende Wohlklang-Lied erzählte vom Wanderer, der am Wegesrand ruht und singt: «Euch hat nie die Sonne gefehlt, und wenn sie auch scheint, ihr seht es ja kaum.» Dann folgte das Solo von Direktor Manfred Zimmermann in der Musical-Nummer «Der ewige Kreis» von Elton John. Im pompösen Amerika-Epos «Conquest of Paradise», wiederum arrangiert von Manfred Zimmermann, überzeugten die ausgeprägte Dynamik und die saubere Intonation bis zum überraschenden Schlusston. Vor der Pause erklang der Walzer «An der schönen blauen Donau» von Johann Strauss, ein Bravourstück vor allem für den Pianisten: «André Ducommun zieht alle Register», versprach der wortgewandte Moderator Benjamin Emmenegger zu Recht.
«Veieli, Manndli, Jödeli»
«Gesang der Welt»: Dazu gehört natürlich auch die Schweiz, an diesem Abend vertreten durch das harmonische Jodelduo Esther Huber-Seeberger und Andrea Baur-Jenny, begleitet von Klaus Omlin am Akkordeon. Sie sangen das zarte «Chlyne Veieli» von Adolf Stähli und das neckische «Manndli» von Ruedi Renggli, später noch das «Bergblick-Jödeli» vom selben Komponisten. Zusammen mit dem Männerchor erklang «Das cha nor Liebi si» von Ueli Zahnd. Unter weiteren Liedern vorwiegend aus dem Schlagersektor stach die wenig bekannte «Vierwaldstätterseehymne» von Emil Wallimann und Gerhard Bättig besonders hervor. Grandios das letzte Lied im Programm, der bekannte Matrosensong «The Wellerman» mit Benjamin Emmenegger als Solist in Seemannskluft und mit dem ganzen Saal als klatschende Begleitung.