«Um eine Standortbestimmung bei der Jugendarbeit vorzunehmen, wollte der Gemeinderat eine externe und neutrale Stelle heranziehen. Mit Unicef haben wir schliesslich einen kompetenten Partner mit höchsten Standards gefunden», begründet Jim Wolanin, Sozialvorsteher der Gemeinde Neuenkirch, den Beweggrund für den Erhalt des Unicef-Labels.
«Die Aussenperspektive erfolgte auf verschiedenen Ebenen. Zudem wurden nicht nur Fragebögen ausgefüllt, sondern gezielt Interviews mit Kindern und Jugendlichen geführt», so Wolanin weiter. Nun habe man eine sehr gute Vorstellung davon, was den Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde gefalle und wo Verbesserungen anzubringen seien.
Der intensive und langandauernde Prozess hat sich gelohnt. Vergangenen Mittwoch überreichte die Geschäftsleitung von Unicef Schweiz dem Neuenkircher Gemeinderat offiziell das Label «kinderfreundliche Gemeinde.» Bereits mit dem Unicef-Label ausgezeichnet wurden in der Region die Gemeinden Triengen, Knutwil und Sursee.
Angebote erweitern
Bereits umgesetzt hat die Gemeinde Neuenkirch etwa die Zusammenarbeitsvereinbarung mit dem «Contact Luzern». Die Institution der Stadt Luzern bietet in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden Beratungs- und Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien an. «Das in unserer Gemeinde bereits vorhandene Angebot kann so nun intensiviert werden», freut sich Wolanin.
Zudem wolle man das Programm «Midnight-Fun», eines der erfolgreichsten Jugendprojekte der Schweiz, in eine Kinder- und Jugendkommission überführen und das Angebot entsprechend ergänzen.
Auch ein Antrag der Oberstufenschüler zur Umgestaltung des Pausenplatzes fand beim Gemeinderat bereits Gehör. Der Vorschlag sei budgetiert und werde vom zuständigen Gemeinderat nächstes Jahr angegangen.
Wolanin betont: «Für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen sind die Türen schon vor der Zertifizierung offen gestanden. Doch mit der Zertifizierung besitzen wir eine solide Basis, auf der wir weitere Schritte wie zum Beispiel die Professionalisierung der Jugendarbeit und weitere zusätzliche Angebote vorantreiben können.»
Jugendarbeit professionalisieren
Grundsätzlich sei ein Label wie dasjenige von Unicef eine gute Sache, und der Gemeinderat freue sich, dass auch Neuenkirch nun zum Kreis der zertifizeriten Gemeinden zähle, sagt Wolanin. «Doch mit dem Label allein gewinnt man noch keine Blumen. Wichtig ist nun, dass wir etwas daraus machen.» So gebe es immer noch Lücken, die man schliessen müsse. «Immerhin stellen die Kinder und Jugendlichen einen beachtlichen Teil der Bevölkerung in unserer Gemeinde dar. Rund neun Prozent aller Einwohner sind unter 18-jährig.»