Am «Ziegenkonzert» von Evi Güdel-Tanner (Musik) und Michael Zeier-Rast (Text und Dramaturgie) wurde das Märchen «Tischlein deck dich» der Gebrüder Grimm erzählt. Als «Märchenonkel» amtete dabei mit Josef Seeberger ein Mitglied des Neuenkircher Blasorchesters. Er trat im Ziegenkostüm auf die Bühne und erzählte die Geschichte aus Sicht der Ziege. Er tat dies so gekonnt, dass die jungen Konzertbesucher vom ersten Wort an gebannt an seinen Lippen hingen.
Märchenhafte Musik
Doch bevor die Ziege ihre Geschichte erzählen konnte, eröffnete das Jugendstreichorchester Oberer Sempachersee und das Orchester Stern gemeinsam das Kinderkonzert. Die Jugendlichen begrüssten musikalisch den Frühling und liessen die Zuhörer gekonnt in ein Sommergewitter geraten. Nach der gelungenen Einführung trat das Blasorchester auf die Bühne. «Mähähähä – ein Ziegenkonzert für Kinder und Erwachsene» wurde vom Blasorchester unter der Leitung von Roger Meier begleitet mit der Musik von Evi Güdel-Tanner. Die Musik untermalte die Geschichte perfekt: So konnte man zum Beispiel hören, wie sich die Ziege auf der Weide am saftigen Gras gütlich tat oder wie der Vater wütend seine Söhne vom Hof jagte. Mal war die Musik leise und geheimnisvoll (etwa, als den Söhnen der magische Tisch und der Goldesel gestohlen wurde), mal laut und tobend (als der Knüppel aus dem Sack gelassen wurde und dem Dieb über den Rücken tanzte), schliesslich, beim obligaten Happy End, glänzte die Musik triumphal und strahlend. Ergänzend zur Musik gaben die Mitglieder des Blas-orchesters auch andere Laute von sich, so schmatzten sie oder lachten im Hintergrund – natürlich immer passend zur Geschichte, versteht sich.
Gebannte Zuhörer
Den Kindern wurde es trotz der relativ langen Aufführungsdauer nicht langweilig. Fasziniert schauten sie den Kapriolen der Ziege zu und beantworteten laut ihre Fragen. Beim bekannten Stück «Det äne am Bärgli» sangen viele Kinder – und auch Erwachsene – mit. Zu guter Letzt, bevor es draussen Hot Dogs und Getränke gab, konnten die Kinder aus den Händen der Ziege und des Dirigenten ein Schreibblock in Empfang nehmen. «Dort könnt ihr eure eigenen Geschichten notieren», bemerkte die Ziege Josef Seeberger.